Innovativ handeln: Bezahlen mit Bitcoin

Treffen
01. Juli 2024
Attraktive Neuerung mit positivem Feedback: Jost Wiebelhaus vom Frankfurter Laufshop bietet seit Kurzem die Zahlung mit Bitcoin als zusätzliche Zahlungsmöglichkeit an, um seiner Kundschaft ein unkompliziertes und gleichzeitig innovatives Einkaufserlebnis zu bieten. Das kommt sehr gut an, sorgt für Aufmerksamkeit und ist dabei sehr unkompliziert in der Umsetzung. Wir haben mit ihm über die Vor- und Nachteile von Kryptowährungen im Handel, technische Herausforderungen und Risiken gesprochen – und darüber, warum es sich auch für den Handel lohnt, immer einen Schritt voraus zu sein.

Was hat Sie dazu veranlasst, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren?

Entscheidend war die Zulassung der Bitcoin-ETFs in Amerika im Januar 2024. Damit ist Bitcoin, oder überhaupt die Kryptowährungen – Bitcoin ist hier Vorreiter –, im Kapitalmarkt angekommen. Es ist zwar kein offizielles Zahlungsmittel, dennoch war das der nächste Step. Bitcoin ist zudem aktuell in aller Munde, denn seit Januar sind die Kurse von 40.000 auf aktuell rund 61.000 Dollar gestiegen. Hier in Frankfurt, in der Finanzmetropole mit beispielsweise der EZB, war das für mich der entscheidende Auslöser, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

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Was versprechen Sie sich als Händler davon, Bitcoin zu akzeptieren?

Die Kundschaft steht bei uns im Mittelpunkt. Wir sehen das als einen Zusatzservice für unsere Kundinnen und Kunden. Viele haben sich bereits mit Bitcoin befasst und ihr Bitcoin-Wallet schon auf dem Handy. Außerdem haben wir in Frankfurt eine sehr internationale Käuferschaft, Messen und Events, wie zum Beispiel die Fußballeuropameisterschaft im Sommer. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass viele mitbekommen, dass das bei uns geht, und dies auch nutzen. Natürlich haben wir auch eine riesige Aufmerksamkeit in den Medien erfahren, weil wir das Zahlungsmittel Bitcoin hier so vorausschauend einsetzen. Von unserer Community auf Social Media, wie zum Beispiel auf LinkedIn oder Instagram, haben wir zudem überragendes Feedback erhalten. Alle finden es cool, dass wir diesen Schritt machen und dass wir mit die ersten sind, die so etwas umsetzen. Das motiviert uns!

Wie gut wird das Angebot von den Kundinnen und Kunden bisher angenommen?

Wir haben in den ersten vier Wochen vier Zahlungen gehabt. Das ist noch überschaubar, aber es wird viel darüber gesprochen. Damit sind wir zufrieden, das wird sich sicher noch steigern. Für uns ist das kein großer Aufwand, wir haben eine App, in der das abgewickelt wird. Das dauert keine 30 Sekunden und der Fall ist erledigt. Die Kundinnen und Kunden finden es auch ziemlich spannend, weil sie das noch nicht so oft gemacht haben, da es eben kaum irgendwo geht.

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Jost Wiebelhaus mit einem Kunden (Foto: Frankfurter Laufshop)
Jost Wiebelhaus mit einem Kunden (Foto: Frankfurter Laufshop)

Bezüglich des technischen Aspekts, wie gestaltet sich der Mehraufwand dabei und wie berechnen sich die Preise genau?

Es ist ganz einfach, das glaubt man gar nicht. Wir haben auf unserem Firmen-Smartphone die App von SecPay. Dort geben wir den Verkaufspreis des Produkts ein und es wird der in dem Moment aktuelle Bitcoin-Kurs angezeigt. Dann heißt es beispielsweise, diese 150 Euro für den Laufschuh entsprechen 0,00043827 Bitcoin. Die App generiert einen QR-Code und die Kundin oder der Kunde scannt ihn mit dem Wallet. Das dauert nur zwei bis drei Sekunden. Wenn sie oder er damit einverstanden ist, wird einfach geswipet. Es kommt noch eine kleine Transaktionsgebühr hinzu. Je nach Geschwindigkeit, wird dann die Zahlung übermittelt. Wir bekommen einmal im Monat vom SecPay-Anbieter die Gutschrift als Eurobetrag und haben da einen Abzug von einem Prozent, was im Moment ziemlich gut ist – Paypal hat 2,9 Prozent und Kreditkarten zwischen 0,8 und 1,5 Prozent. Von daher: Eine super einfache Abwicklung

Dann ist es ja eigentlich nichts anderes, als im Ausland mit Kreditkarte in einer anderen Währung zu bezahlen, wobei der Kreditkartenanbieter dann mit dem aktuellen Kurs rechnet?

Genau, richtig. Das erklärt auch schon, wie ich das in der Buchhaltung vermerke. Es würde in Deutschland nicht funktionieren, wenn der Betrag in Bitcoin gehalten würde. Es klappt nur dadurch, dass der Anbieter ihn direkt in Euro umrechnet und mir dann beispielsweise meinen 150-Euro-Betrag minus einem Prozent Gebühren einmal im Monat in einer Übersicht überweist.

Es gibt noch nicht viele Handelsgeschäfte, die Bitcoin annehmen. Sie sind damit schon einen Schritt voraus. Wie sieht denn für Sie das ideale Kauferlebnis der Zukunft aus?

Für uns als spezialisiertes Fachhandelsgeschäft im Laufsport zählt erst einmal Beratung, Beratung, Beratung. Es geht um den POX (Point of Experience). Die Kundschaft soll ein großartiges Erlebnis haben, viel Beratung und Service. Und wenn dann die Zahlung ebenso einfach abgewickelt wird, ist das ein vollständiger, gelungener Prozess. Viele zahlen bei uns auch mit Kreditkarte, mit dem Handy oder mit der Uhr, das ist einfach ein zusätzlicher Schritt. Diese reine Zahlungsabwicklung kennen wir jetzt ähnlich aus dem Supermarkt mit dem Quick-Check-out an den Terminals, das darf nicht lange dauern. Bei uns ist es vielleicht ein bisschen anders, weil wir am Ende mit den Kundinnen und Kunden auch noch ins Gespräch gehen und zum Beispiel auf unseren Montagslauftreff hinweisen. Das machen wir immer, wenn jemand Schuhe gekauft hat.

Jost Wiebelhaus (rechts) mit einem Bitcoin-Kunden im Frankfurter Laufshop (Foto: Frankfurter Laufshop)
Jost Wiebelhaus (rechts) mit einem Bitcoin-Kunden im Frankfurter Laufshop (Foto: Frankfurter Laufshop)

Denken Sie, dass Kryptowährungen, auch jenseits von Bitcoin, im Einzelhandel Zukunft haben?

Also ich denke, dass der Anbieter daran arbeitet. Er hat auch online schon Accounts, bei denen das genauso funktioniert – man bekommt einfach den QR-Code. Es wird jedoch sicher noch ein bisschen dauern. Es ist noch nicht angekommen – denn es geht mit Kreditkarte, PayPal oder normaler EC-Karte auch sehr schnell. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es in ein bis drei Jahren schon deutlich mehr Akzeptanzstellen gibt. Wenn wir danach in fünf, sechs Jahren sagen können, wir waren der erste oder mit der erste in Frankfurt, der das im stationären Handel umgesetzt hat, finde ich das super. Das können wir dann auch wieder für Social Media nutzen und sagen: „Heute vor XY Jahren haben wir gestartet, zeitgleich mit dem Bitcoin-Halving 2024.“ Das war aus PR-Sicht ein super Zeitpunkt. Generell bin ich sehr happy, dass wir das gemacht haben. Ich denke, dass wir jetzt noch mehr Kundinnen und Kunden dafür gewinnen können. Wir haben es vor dem Laden und auf der Theke platziert, jeder sieht es beim Zahlungsvorgang. Wenn die Kundschaft das weiter nachfragt, werden wir das auf jeden Fall weiterhin umsetzen.

Und wie gehen Sie mit der Volatilität der Bitcoins um?

Das betrifft mich als Händler nicht, weil bei mir die Beträge in Euro ankommen. Der Riesenvorteil für die Kundinnen und Kunden ist, dass sie über eine einfache Art und Weise ihre Gewinne in Laufschuhe investieren können. Wenn jemand im Januar Bitcoin bei 42.000 Euro gekauft hat und sie stehen heute bei 62.000 Euro, hat man ein Plus. Von diesem Plus kann man sich Laufschuhe und vielleicht eine Laufuhr gönnen und seine Gewinne gleich umsetzen. Natürlich gibt man das eher aus, wenn man gut dasteht. Daher herrscht aktuell quasi eine Euphorie, weil der Bitcoin-Kurs auf einem ziemlich hohen Stand ist. Genau deswegen werden viele jetzt auch eher damit bezahlen und sagen: „Ich gönne mir jetzt mal etwas für den Gewinn, den ich da gemacht habe.“ Viele haben mich tatsächlich gefragt, ob ich damit dann spekuliere. Aber wir als Unternehmen haben ja kein Risiko, wir haben den Euro und von daher bekommen wir eine ganz normale Abrechnung. Das Risiko liegt, wenn, dann beim Zahlungsanbieter oder Dienstleister. Der muss das für sich umwandeln. Wir bieten es als Zusatzservice an, sind damit happy und die Kundschaft kann das dann einsetzen.


Vielen Dank für das Gespräch, Jost Wiebelhaus vom Frankfurter Laufshop!

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