Eckart Schäfer ist Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und hat im Interview mit HANDEL.INSIGHT erklärt, was Job-Turbo bietet.
Das vorrangige Ziel des Job-Turbos ist die Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen direkt nach einem Integrationskurs. Damit das gelingen kann, müssen Wirtschaft, Sozialpartner und Geflüchtete an einem Strang ziehen.
Es gibt zwei wesentliche Herausforderungen: Der Spracherwerb und die Wirksammachung von Fähigkeiten. Beides kann und sollte zeitgleich angegangen werden. Sprachkurse sind ein wichtiger Bestandteil zur Integration, das Erlernen und die Anerkennung von Qualifikationen der Schlüssel für eine dauerhafte Beschäftigung. Arbeitgeber können sich bei Bedarf an die Arbeitsagenturen und Jobcenter werden. Hier können praxisnahe Angebote beispielsweise zu berufsbegleitender Qualifizierung, Sprachkursen im Job oder andere Förderungen genutzt werden. Eine Einstellung von anerkannten Flüchtlingen stellt für Arbeitgeber keine wesentlich größere Herausforderung dar als bei anderen Beschäftigten, die langfristigen Chancen, dass der einzelne Betrieb davon profitiert, sind aber hoch.
Arbeit bedeutet Integration. Deshalb setzen wir mit dem Job-Turbo jetzt alle Hebel in Bewegungen, um Geflüchtete verstärkt in Arbeit zu bringen. Die Anerkennung von Abschlüssen und Weiterbildung schaffen für Arbeitgeber neue Möglichkeiten, um dem Fachkräftebedarf gerecht zu werden. Das stärkt insgesamt das Wirtschaftswachstum und reduziert die Staatsausgaben. Der einzelne Betrieb profitiert, indem er auf ein größeres Arbeitskräfte-Angebot zugreifen kann, außerdem werden Händler für die jeweilige Community von dort arbeiteten Geflüchteten interessanter.
Für Arbeitgeber empfiehlt sich der Kontakt zum Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur. Dort können Arbeitgeber konkrete Infos zur Integration von Menschen mit Fluchthintergrund und auch Fördermöglichkeiten erhalten. Sollte ein Arbeitgeber Mitarbeiterbedarf haben, kann dieser gerne eine Arbeitsstelle melden und auch zur Vermittlung von Geflüchteten freigeben. Sprachkurse werden inzwischen übrigens gezielt job-begleitend angeboten, außerdem zeigen Studien, dass die Erweiterung der Sprachkenntnisse durch den Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen sehr intuitiv erfolgt und recht schnell zum Erfolg führt.
Vielen Dank, Eckart Schäfer von der Bundesagentur für Arbeit, für das Gespräch!
Vom Job-Turbo zu profitieren ist einfach: Schaltet einfach ein Stellenausschreiben bei der Bundesagentur für Arbeit und gebt an, offen für geflüchtete Bewerberinnen und Bewerber zu sein.
Die Arbeitsagentur unterstützt und berät Euch zu allen weiteren Schritten.
Weitere Informationen sowie Ansprechpartnerinnen und -partner gibt es im Info-Kit für Unternehmen.